„Wenn ich mal groß bin, dann werde ich Havariekommissar!!!“

14. April 2025

Oh, werden die anderen sagen, das klingt toll, aber was ist das denn?

  • Mama sagt, das klingt gefährlich.
  • Papa sagt, dass meine Schulnoten deutlich besser werden müssen, denn dafür muss ich bestimmt studieren.
  • Meine Schwester sagt, Du Angeber.
  • Mein Bruder sagt, das wollen wir doch mal sehen...

Aber weil sie mir nicht zuhören, schreibe ich es mal auf, denn lesen können und werden Sie es 😉. Garantiert.

Ich stehe kurz vor dem Wirtschafts-Abi, und habe mich bei einem Logistikunternehmen als Speditionskaufmann beworben. Dort kann ich auch die Möglichkeit eines dualen Studiums bekommen, muss aber nicht. Trotzdem, von Logistik und Transport sollte ich ein wenig Ahnung haben. Aber andere sind totale Quereinsteiger. Und nicht alle haben studiert. Und, nein, aus der Seefahrt muss ich auch nicht unbedingt kommen.

Mein Physiklehrer meinte, ich sollte die Physik verinnerlichen, denn als Havariekommissar und Transportsachverständiger brauche ich die wichtigsten Grundlagen. Kein Problem, ist eh mein Lieblingsfach.

Also zu Physik kommt natürlich auch die Sprache. Deutsch sollte ich gut können, denn schließlich muss ich gut leserliche Gutachten verfassen. Englisch soll sehr hilfreich sein, vor allem es sprechen zu können, denn es kommt nicht selten vor, dass Havariekommissare mit Ausländern zu tun haben, im Notfall helfen Translator-Apps und Google auf dem Smartphone, danke an die Technik.

Ich liebe Krimis und das soll ich mit vielen Havariekommissaren gemeinsam haben, meinte meine Tante, die in diesem Beruf seit fast 30 Jahren tätig ist. Die Neugierde und ein detektivischer Instinkt gehören also dazu. Und auch ein bisschen schauspielerisches Talent. Bei Besichtigungen stehen die Havariekommissare immer im Vordergrund. Aber natürlich sollte kein Verhör stattfinden. Im Gespräch erfahre ich auch das wichtigste, die Fragen sind entscheidend.

Und nun zu Dir, Mama, das ganze Leben ist gefährlich, egal ob ich unterwegs oder zu Hause bin. Du kannst mich nicht bis an Dein Lebensende beschützen, nur unterstützen. Ich freue mich also auch über ein warmes Essen auf dem Tisch, wenn ich zu Besuch nach einem langen, nächtlichen Einsatz aufgrund eines schweren Unfalls mit Warenbergung komme. Denn Verhungern ist keine Option 😉. Nebenbei bemerkt, Dir verdanke ich mein großes Wissen über Nahrungsmittel, ihre Besonderheiten und Lagerbedingungen. Küsschen.

Den Rest, Ihr Lieben, den lerne ich dazu, quasi „learning by doing“.

Und wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin, dann gibt es MHD – die Schadenpräventer!, die bilden zurzeit in Deutschland Havariekommissarinnen und Havariekommissare, aber auch andere Schadensexperten aus.

Mache ich mir Sorgen um meine Zukunft?
Nein, denn Schäden gibt es immer und wird es auch weiterhin geben. Und ich finde auch die Schadensprävention im Transportbereich - egal für welches Verkehrsmittel oder Produkt - ist ebenso wichtig und spannend. Heißt es doch so schön: „Aus Schaden wird man klug“!

Du willst noch mehr wissen über diesen Beruf?

Dann gehe doch mal auf die Internetseite: www.schadenpraeventer.de/wissenswertes

Oder rufe an oder schicke eine E-Mail. Einen Kontakt findest Du auch auf der Seite.

Ach, und wenn Du Dich jetzt fragst, ob das ein Jungensberuf ist, nee, ist es nicht, denn ich bin ein Mädchen.

Kontakt

MHD - die Schadenpräventer!

Mühlenstr. 46b

29393 Groß Oesingen