Als ich entschied, Havariekommissarin ist mein Traumjob, da hatte ich mein Studium der Sicherheitstechnik fast abgeschlossen. Ich wusste damals, dass ich in dem Beruf nicht arbeiten möchte, zumindest nicht so, wie ich es während meiner Praktika kennen lernen durfte. Ich absolvierte zusätzlich ein Werkstudium in der EDV-Technik und arbeitete im Inhouse-Netzwerk einer damals noch unbekannten, aber heute weltweit agierenden Datentechnik-Firma. #netzwerk #berufspraktika
Und hier lernte ich durch eine wundervolle Freundschaft einen „echten Havariekommissar“ kennen. Ich durfte ein Praktikum in New York absolvieren, und danach war es für mich klar, DAS will ich machen. #havariekommissar #havariekommissarin
Nach dem Studium bewarb ich mich initiativ bei einem der damals größten deutschen Sachverständigenbüros und bekam eine Stelle, die mich nach Nürnberg führte. Schon damals war klar, nur von Transportschäden allein kann das kleine Büro nicht existieren. So lernte ich peu à peu auch den Bereich der Haftpflichtschäden und Sachversicherungsschäden kennen und spezialisierte mich selbsttätig auf die Plausibilitätsprüfung von Personenschäden aus Arbeits- und Freizeitunfällen im Regressfall. Zudem durfte ich erste Erfahrungen in dem Sachverständigenbüro als Fachkraft für Arbeitssicherheit machen.
Und so blieben die Themen auch, als ich mich vor fast 20 Jahren selbstständig machte.
Ohne die ersten Schritte in der Transportwelt wäre mir manches sicherlich deutlich schwerer gefallen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den „Schadenwelten“ sind mir stetig klarer geworden. #schadenwelten
Heutzutage liegt der Transportschadenbereich in meinem Fall bei ca. 30% ±10% meiner Sachverständigentätigkeit. Zudem habe ich mich mehr und mehr in die Prävention eingearbeitet und unterrichte seit 12 Jahren Ladungssicherung für Verlader und seit 10 Jahren für Berufskraftfahrer gemäß Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz. #BKrFQG #BKF
Unterrichten, Unterweisen und Referieren macht mir persönlich sehr viel Freude und ich kann stets auf einen großen Fundus an Erfahrungen und Schadenfotos 😉 zurückgreifen. #storytelling
Auch haben mir manche Inhalte meiner Transportschäden auch bei anderen Schäden, insbesondere bei technischen Sachversicherungsschäden, geholfen. Es gibt so viele Parallelen und auch mein Netzwerk hat mir in den verschiedenen Schadenwelten ebenfalls häufig geholfen.
Bspw. Bergungsunternehmen wurden plötzlich zu Verwertern oder Brandschadensanierungs-unternehmen zu Hygienikern, um Spielzeug zu retten, das nach einem Seetransport muffig roch. Plötzlich durfte ich Mitarbeiter eines Möbelspediteurs in berufsspezifischer Ladungssicherung unterrichten, Wasserschadensanierer brauchten ein Ladungssicherungskonzept für ihre Montagefahrzeuge, usw. So bildeten sich unglaubliche und nachhaltige Verknüpfungen, für die ich bis heute sehr dankbar bin.
Durch den Start als Transportschadensexpertin Ende der 90er Jahre lernte ich viel über den Job im Allgemeinen und im Besonderen. Dazu gehörte auch die Struktur eines Gutachtens für Versicherer, effektive Schadensfotografie, logische Dokumentensammlung und das Erkennen, worauf es bei der Ermittlungsarbeit ankommt, z.B.: Was interessiert die verschiedenen Adressaten unserer Gutachten? Was ist ein Regress? Wie sichere ich einen Regress? und vieles mehr. Das hat mir für meine Sachverständigentätigkeit sehr geholfen.
Insofern kann die Weiterbildung zum*r Havariekommissar*in ein Schritt in Richtung allgemeine Sachverständigentätigkeit auch für solche sein, die auch noch in anderen Bereichen als Sachverständige tätig werden wollen.
Interessiert?
Mehr Informationen gibt es bei hoffmann@schadenpraeventer.de